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MUTHEAaktuellAusgabe 77 – Dezember 2021 |
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Zum Jahresende informieren wir Sie noch über Neuigkeiten aus der Bundesvereinigung deutscher Musik- und Theaterfördergesellschaften und über ihre Mitgliedsvereine. Kommen Sie gut ins Neue Jahr! Wir melden uns wieder mit einer neuen Ausgabe am 15. März. |
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Ärmel hoch für die Kultur!Liebe Theaterfreundinnen und -freunde,
es ist ein Rückblick auf ein für die Kultur schwieriges Jahr: Viele Vorstellungen und Events waren Corona-bedingt nur eingeschränkt möglich – und die Perspektive zumindest für das kommende Frühjahr sieht nicht rosig aus. Doch Krisenzeiten lassen sich sehr wohl auch konstruktiv nutzen, um vereinsinterne Hausaufgaben zu machen: die eigenen Websites zu putzen, Arbeitsprozesse und Veranstaltungsformate zu überdenken, neue Ideen zu generieren und digitale Möglichkeiten auszuprobieren. Wer seine Aufgaben dabei reflektiert, dem wird sofort bewusst: Gerade in schwierigen Zeiten brauchen unsere Theater uns als Theaterfreunde – wir sind schließlich das Publikum, für uns wird das Theater ja gemacht!
Doch es geht nicht nur um unser Engagement für unsere Häuser, um das Geldsammeln oder die Werbung für Veranstaltungen – es geht um sehr viel mehr: Die Rückkehr in ein weitgehend normales Leben kann nur mit einer hohen Impfquote gelingen. „Kultur braucht Geimpfte!“ – damit schließt sich MUTHEA der Kampagne #dufürdiekkultur und #zusammengegenCorona an. Denn allen wissenschaftlichen Fakten, aller Vernunft und allen humanistischen Werten zum Trotz beobachten wir eine zunehmende Radikalisierung der Gesellschaft: Menschen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen, werden diffamiert, bedroht und physisch angegriffen, Politiker, Mediziner, Ehrenamtliche ...
Das erfüllt uns mit großer Sorge und geht uns alle etwas an: Uns Theaterfreunde kümmert schließlich nicht nur das Geschehen auf der Bühne, sondern auch auf der Straße. Wir sitzen genau an der Schnittstelle zwischen Kultur und städtischer Gesellschaft. Und unsere Aufgabe ist es, für die existentiellen Werte einzutreten, ohne die die Kultur nicht gedeihen kann: Bürgerschaftliches Engagement bedeutet per definitionem den Einsatz für Demokratie, die Wissenschaft und die Menschenrechte – gegen autoritäre, rechtsextreme und rassistische Positionen. Dank unserer vielen Mitglieder genießen wir eine hohe öffentliche Präsenz und haben alle Möglichkeiten des Dialogs.
Sprechen Sie Ihre Mitglieder darauf an! Damit wir auch 2022 in einer offenen, freiheitlichen und demokratischen Welt Theater erleben können. Alles Gute und ein gesundes Neues Jahr wünscht Ihnen
Ihre Katrin Lorbeer Theaterfreunde aus ganz Deutschland in RostockZu ihrem 30. Jubiläum bereiteten sich die Rostocker Theaterfreunde selbst das größte Geschenk. Sie luden MUTHEA, den Dachverband der deutschen Musik- und Theaterfördergesellschaften, zur Jahrestagung nach Rostock ein: Engagierte Theaterfreunde aus ganz Deutschland reisten an, um sich über ihre Erfahrungen während der Corona-Zeit und die zukünftige Arbeit ihrer Fördervereine auszutauschen – und natürlich, um dem gastgebenden Verein unter seiner 1. Vorsitzenden Dr. Doris Geiersberger herzlich zu gratulieren.
Eine kompetent besetzte Podiumsdiskussion in der Rostocker Hochschule für Musik bildete am Freitag den Auftakt eines umfangreichen Fachprogramms. Dr. Doris Geiersberger von den Rostocker Theaterfreunden moderierte die Diskussion mit Volkstheater-Intendant Ralph Reichel, Hochschulrektor Reinhard Schäfertöns, der jungen Sopranistin Anna Krasnoselskaya, Schauspieler Frank Buchwald und MUTHEA-Vorsitzende Katrin Lorbeer. Gemeinsam erörterte die Runde die Zukunft der Theater. Sie unterstrichen, welche Herausforderungen durch die Digitalisierung vor den Häusern liegen und diskutierten über die angespannte Finanzlage sowie den sich verändernden Bildungsauftrag der Theater. Im Mittelpunkt stand bei vielen Beiträgen die emotionale Bindung zum Publikum, die nur ein Stadttheater mit einem festen Ensemble und in Live-Aufführungen erzeugen kann. Dazu meinte Anna Krasnoselskaya: „Theater ist die Begegnung von Menschen auf der Bühne und die Begegnung der Menschen auf der Bühne mit dem Publikum. Und das passiert jetzt!“
In den Berichten und Fachvorträgen auf der Mitgliederversammlung am darauffolgenden Tag wurde deutlich, wie wichtig Vernetzungen in der Kulturszene sind. Um auf finanzielle und rechtliche Missstände hinzuweisen und ihre Rechte zu verbessern, haben sich freischaffende Opernsolisten zur Vereinigung krea[K]tiv zusammengeschlossen. Denn ohne die zusätzlich engagierten freischaffenden Künstler kommt kein festes Musiktheaterensemble aus, dennoch seien sie oft nicht abgesichert.
Jürgen Braasch, Kaufmännischer Geschäftsführer der Staatsoper Hannover, berichtete über die Aufgaben des Deutschen Bühnenverbandes, der unter anderem einen wertebasierten Verhaltenskodex verabschiedet hat. Künftig werde es verstärkt darum gehen, die Kommunen und Bundesländer als Träger der Theater mehr in die Verantwortung für ein faires Arbeitsumfeld zu nehmen.
Und schließlich präsentierte Eric Klausch vom Verein Poweron die Möglichkeiten digitaler Tools für die Vereinsarbeit. Sicher, kostensparend und effizient – auch ehrenamtlich engagierte Vereine müssen sich heute professionell aufstellen und fortbilden.
Zum Abschluss sprach die MUTHEA-Vorsitzende Katrin Lorbeer die Einladung 2022 nach Paderborn aus und fasste als Resümee des Jahrestreffens in Rostock zusammen: „Dass MUTHEA in Corona-Zeiten sogar einen Mitgliederzuwachs verzeichnen konnte, unterstreicht die zunehmende Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements und dessen überregionaler Vernetzung.“
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