Vom 15. bis 17. März trafen sich die Vorsitzenden deutscher Theaterfördervereine zur Jahrestagung von MUTHEA – Bundesvereinigung Deutscher Musik- und Theaterfördergesellschaften e.V. Vertreter aus 11 Bundesländern konnten in den umfangreichen Diskussionen ein Bild von der Theaterlandschaft mit ihren Problemen und Erfolgen vermitteln. Die Theaterfreunde Göttingens ermöglichten es, dass trotz verändertem Tagungsort alles reibungslos ablaufen konnte.
Ein begrüßenswerter Nebeneffekt war es, dass die Göttinger Fördergesellschaft aus diesem Anlass Mitglied bei Muthea wurde. Während der Tagung hat jeder Teilnehmer auf unterschiedliche Weise Erfahrungen gesammelt und neue Kontakte geknüpft.
Dazu war der erste Abend hervorragend geeignet. Der Intendant des Hauses Herr Mark Zurmühle und die Verwaltungsdirektorin Bettina Reinhart begrüßten die Gäste und berichteten den teilweise von weither angereisten Gästen über das Deutsche Theater in Göttingen. In Vertretung des Vorsitzenden Herrn Dr. Noack wurden wir von seinem Vertreter Herrn Werner Tönsmann herzlich willkommen geheißen. Nach einem kurzen Dank des amtierenden Vorsitzenden von Muthea, Bernhard Krumrey gingen wir schnell zum besonderen Anliegen dieses Abend über und das hieß: Erfahrungsaustausch im persönlichen Gespräch.
Obwohl der Tag für einige Teilnehmer sehr frühzeitig begonnen hatte, diskutierten wir bei gutem Essen und anregendem Wein bis zu später Stunde. Immer wieder tauchten an den Tischen Fragen auf, die ein anderer aus seiner Erfahrung beantworten konnte.
An Sonnabend setzten wir manche Gespräche bei der Jahresversammlung oft in konkreterer Form fort, während die mitgereisten Partner das Vergnügen hatten, bei einem Stadtrundgang ein wenig von der Atmosphäre Göttingens zu erleben.Von 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr gab es einen regen Austausch, der in den Pausen individuell weitergeführt wurde. Gelungene Projekte von denen berichtet wurde, hinterfragten andere gewiss mit dem Ziel der Nachahmung. Kritische Situationen in der Theaterlandschaft Deutschland kamen natürlich häufig zur Sprache. Wir mussten erkennen, was dem einen Theater heute passiert, kann einem anderen Haus morgen bevorstehen.
Die Vorsitzenden der Theatervereine aus Eisleben, Brandenburg und Schwerin informierten ausführlich über die Arbeit der Fördervereine. Die Frage nach dem Wert von Fusionen spielte immer wieder eine Rolle und die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass sehr selten alle Beteiligten einen Vorteil daraus ziehen. Die Freundeskreise Theater unterstützen in erheblicher Weise die Selbstständigkeit ihrer Häuser, da von einem eigenen Ensemble eine starke Identität stiftende Wirkung ausgeht.
Einer der Gäste fasste auf seine Weise die Ergebnisse der Tagung für sich zusammen, indem er sagte: ich werde meinem Vorstand vorschlagen, Mitglied bei Muthea zu werden.
Das zeigte uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, uns als zentrale Vereinigung der Fördergesellschaften zu profilieren.
Bei einer Führung durch das Deutsche Theater Göttingen erfuhren die Teilnehmer vom Disponenten Herrn Peter Füllgrabe interessante Details aus dem Theateralltag.
Am Abend rundete ein Besuch des Bürgertheaters „Sie hören von uns!" den interessanten Tag ab.
Die Gäste der Podiumsdiskussion widmeten sich am Sonntag einem hoch aktuellen Thema: Die Finanzkrise – ein Dauerzustand – Bleibt die Kunst auf der Strecke?
Als Mitglied des Vorstandes von Muthea danke ich den Freunden vom Förderverein Deutsches Theater in Göttingen für ihre schnelle und unkomplizierte Hilfe beim Vorbereiten der diesjährigen Jahrestagung. Wir haben uns alle wohl gefühlt und kehren mit neuen Erfahrungen zu unserer Arbeit vor Ort zurück.