MUTHEA e.V.

Bundesvereinigung deutscher

Musik- und Theater-Fördergesellschaften e.V. 

Information
Marburg

Doppelspitze am Hessischen Landestheater Marburg

Information
von Jürgen Bandte
erschienen am 04. September 2018

Freundeskreis des Hessischen Landestheaters Marburg unterstützt die neue Leitung

unser langeEinmalig in Deutschland leiten seit dem 06.08.2018 mit dem Beginn der Spielzeit 2018/2019 Eva Lange und Carola Unser als Intendantinnen das Hessische Landestheater Marburg (HLTM).

Es ist immer noch etwas Besonderes, dass eine Intendantin ein Haus leitet, es ist aber etwas ganz Besonderes, wenn zwei Frauen als Intendantinnen sich die Leitung gleichberechtigt teilen und zwar das Sprechtheater Marburg mit dem Schwerpunkt Kinder-und Jugendtheater.

In dem Artikel in "Die Deutsche Bühne" 09/2018 preisen Eva Lange und Carola Unser die Vorteile einer Doppelspitze mit den Worten "wenn eine der Chefinnen inszeniert, bleibt die andere ansprechbar für Mitarbeiter und erledigt Verwaltungs-und Organisisatonsarbeiten".

Beide Intendantinnen haben zuletzt am Landestheater Wihelmshaven gearbeitet als Leiterin der Jungen Landesbühne bzw. als Oberspielleiterin. Sie bringen also genau die Erfahrung mit, um die Landesbühne in Marburg mit dem Schwerpunkt Kinder-und Jugendtheater weiter zu prägen.
Beide Intendantinnen sind sehr unterschiedlich geprägt.
Eva Lange, in Delmenhorst geboren, hat u.a. evangelische Theologie studiert, Carola Unser, in der Pfalz groß geworden, hat u.a. katholische Theologie studiert, bevor es beide zum Theater zog. Carola Unser ist darüberhinaus staatlich geprüfte Landwirtin, wie sie im Vorstellungsgespräch den Freundeskreismitgliedern offenbarte. Der breite Kanon Ihrer Vorbildungen und Gegensätze lässt auf spannendes Theater schließen.
Jetzt am 21.-23.09.2018 war Eröffnung der Spielzeit mit vier Frauen: Maria Stuart von Friedrich Schiller und im Anschluss daran Ulrike Maria Stuart von Elfriede Jelinek. Gegensätze, die die Idee der Intendantinnen von Theater in die Stadt und das Publikum tragen sollen, nämlich den dauerhaften Diskurs mit dem Publikum, der Stadt und dem Land. Das Hessische Landestheater Marburg soll der inhaltliche Schwerpunkt des Diskurses in der Stadt und Region werden.

Dazu gibt es zahlreiche Projekte zum Mitmachen, nicht nur den Marburger Jugendtheaterclub ACTeasy für und mit Jugendlichen von 12-19 Jahren, sondern es heißt auch "Bildet Banden", die Aufforderung an Menschen ab 6 Jahren bis zur "Best Ager Bande" ab 50 Jahren. Hier macht man Theater selbst.
Schließlich gibt es einen Zuschauerrat und die Theaterscouts, die die Stücke sehen und den Intendantinnen am Ende der Spielzeit für Wahrnehmungen, Fragen und Kritik zur Verfügung stehen.
Das Hessische Landestheater will also das Publikum mit einbinden. Wir als Publikum sind nicht nur schweigende Konsumenten, sondern wir werden auch gefordert.
Das gilt auch für den Freundeskreis des Hessischen Landestheaters Marburg, der aufgerufen ist, all diese Ideen mit zu unterstützen, was er natürlich gern tut.
Der Förderverein und das Marburger Publikum freuen sich auf die neue Spielzeit.