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Bundesvereinigung deutscher

Musik- und Theater-Fördergesellschaften e.V. 

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Marburg

Marburg : Neuwahl und Abschied

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von Jürgen Bandte
erschienen am 13. Juni 2018

Freundeskreis Hessisches Landestheater Marburg wählt neuen Vorstand

2018 06 13 MarburgZum Abschluss der Spielzeit 2017/18 steht die JHV des Fördervereins auf seinem Spielplan. Diesmal war der Vorstand neu zu wählen. Die langjährige Schriftführerin Bärbel Rutz hatte zuvor schon angekündigt, aus Altersgründen nicht mehr kandidieren zu wollen. Es musste also eine Nachfolgerin gefunden werden. Die Suche war erfolgreich, denn Brigitte Hauswaldt, ebenfalls schon lange Mitglied im Freundeskreis, war bereit, dieses Amt der Schriftführerin zu übernehmen. Brigitte Hauswaldt hatte sich auch schon in der Vergangenheit für den Förderverein eingesetzt, insbesondere in der alljährlichen Jury, die den Preisträger beim Hessischen Kinder- und Jugendtheater-Festival auswählt.

Mit großer Mehrheit wählte die Versammlung Brigitte Hauswaldt zur Schriftführerin, nachdem Jürgen Bandte als erster Vorsitzender, Elka Hedwig als stellv. Vorsitzende und Bernhard Krebs als Schatzmeister für zwei weitere Jahre wiedergewählt wurden.

Intendant Matthias Faltz verlässt das Hessische Landestheater Marburg

Nach acht erfolgreichen Jahren als Intendant verlässt Matthias Faltz das Theater zum Spielzeitende 2017/2018. Diesen Schritt hatte er schon vor drei Jahren nach seinem ersten fünfjährigen Engagement in Marburg angekündigt, als das Angebot von Stadt und Land, den Trägern des Hessischen Landestheaters, ablehnte, auf weitere fünf Jahre zu verlängern. In der JHV des Freundeskreises begründete Matthias Faltz seinen damaligen Schritt noch einmal mit den Worten, er wolle lieber selbst gehen, besonders dann, wenn das Theater gut läuft, als dass ihm das Publikum sagt, er solle doch gehen. Kunst lebe vom Wechsel. Aber, so räumte Matthias Faltz auch ein, sei es doch nicht ganz so leicht Marburg zu verlassen. Inzwischen sei er in der Stadt angekommen, die Menschen würden einen kennen und ihn rühre es, wenn Menschen auf ihn zugingen und ihm entgegneten „schade, dass Sie gehen“.

Vorsitzender Jürgen Bandte hob die Leistungen von Matthias Faltz für das Hessische Landestheater hervor und erinnerte insbesondere an seine großen Inszenierungen, beginnend mit „Black Rider“ von Tom Waits, der „Dreigroschen-Oper“, „Soul Kitchen“ oder jetzt in der letzten Spielzeit „Spamalot“, „Die 68er Revue“.

Matthias Faltz hat in den acht Jahren das Hessische Landestheater zum jugendlichen Theater konsequent erweitert. In seiner letzten Spielzeit hat er sein persönliches Theater- Markenzeichen in Marburg noch einmal eindrucksvoll geprägt.

Zum Abschluss hat Matthias Faltz das Theater auf den Fluss Lahn gesetzt mit dem grellen Klamauk „Robin Hood, ein Fest für die Gerechtigkeit“. Es ist ein Abschiedsstück geschrieben von Matthias Faltz und seinen Dramaturgen Philip Lütgenau für das gesamte Ensemble, das in schrillen Kostümen mit Tretbootpanzern, Tretbootrammschiffen oder dem Tretbootknastschiff, mit zahlreichen Seitenhieben auf die aktuelle Politik und konkrete Situation in Marburg versucht, die Gerechtigkeit auf Erden zu erzielen. Alle Schauspielerinnen und Schauspieler spielen mit, nur einer nicht, und das ist Robin Hood. Ein großartiger Freilichterfolg zum Schluss.

Der Freundeskreis dankte Matthias Faltz für acht wunderbare Jahre Theater mit langanhaltendem Applaus und einem Erinnerungsbild, das sämtliche Mitglieder des Förderkreises darstellt und den Anbau an das Foyer am Theater am Schwanhof, das zu Beginn der Amtszeit von Matthias Faltz gebaut wurde. Das große Banner an der Eingangsseite zum Theater, das Helmut Jürgen Keuchel in der ersten Inszenierung von Matthias Faltz in „Black Rider“ zeigt, ist gestiftet vom Freundeskreis. In diesem Banner stecken also alle Mitglieder des Fördervereins.

Das Ziel von Matthias Faltz ist noch nicht bekannt. Er wolle sich eine kleine schöpferische Kreativpause gönnen. Die Nachfolgerinnen in Marburg stehen schon bereit, es sind Eva Lange und Carola Unser, eine erste weibliche Doppelspitze an einem Theater in der BRD. Auch das ist schon ein historisches Ereignis.

Vielen Dank an Intendant Matthias Faltz und dem gesamten Team!!