MUTHEA e.V.

Bundesvereinigung deutscher

Musik- und Theater-Fördergesellschaften e.V. 

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Konstanz

Politisches Engagement der Theaterfreunde Konstanz

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von Johannes Schacht
erschienen am 21. Mai 2024
Das Stadttheater Konstanz | Bildquelle: Theater Konstanz

Das Jahr 2023 war in Konstanz von einer großen Spardebatte geprägt, bei der es um die Existenz des Theaters (auch der Philharmonie) in seiner jetzigen Form und Qualität ging.
Es lagen mehrere Szenarien auf dem Tisch, bei Zweien wären Schließungen von Spielstätten die Folge, das Dritte, an dem die Intendanz des Theaters konstruktiv mitarbeitete, würde dem Theater trotz Einsparungen eine Zukunftsperspektive geben.

Die Theaterfreunde traten von Anfang an in einen engen Austausch mit dem Theater, um Aktionen zu koordinieren

So wurde ein Text erstellt, in dem die Bedeutung des Theaters nicht nur für die Menschen, sondern auch für den Standort Stadt erarbeitet wurde. Dieses Schreiben sollte an die Stadtverwaltung und die Mitglieder des Gemeinderats gehen. Die Theaterfreunde suchten Mitstreiter und fanden sie in zwei weiteren Kulturvereinen, dem IBC (Internationaler Bodenseeclub) und der Volksbühne Konstanz, die das Schreiben mitunterzeichneten, wodurch es mehr Gewicht bekam.

Zudem wurde Leserbrief-Aktion: Leserbriefe sollten der teils tendenziösen Berichterstattung in der Lokalzeitung Südkurier (Sport gegen Kultur) entgegentreten.

Der Freundeskreis der Philharmonie und die Theaterfreunde organisierten drei Tage vor der entscheidenden Abstimmung im Gemeinderat gemeinsam eine Kundgebung auf dem Münsterplatz für den Erhalt dieser kulturellen Leuchttürme der Stadt. Mindestens 400 Menschen versammelten sich. Leidenschaftliche Reden von Studierenden, Lehrenden, Mitarbeitenden des Theaters und der Philharmonie, von engagierten Bürgern zeigten eine Bürgergesellschaft, der es um den Erhalt der Kultur geht. Umrahmt wurde diese Veranstaltung musikalisch von Mitgliedern der Philharmonie und als diese abschließend Beethovens Hymne an die Freude intonierten, gab es kein Halten mehr.

Am Tag der öffentlichen Sitzung und Abstimmung im Gemeinderat versammelten sich neben den Betroffenen der Institutionen viele Freunde des Theaters und der Philharmonie. Die Sitzung wurde in weitere Räume des Rathauses übertragen und nach einer namentlichen Abstimmung war klar: Das Schlimmste wurde abgewendet, das Theater kann trotz Einsparungen weiter auf seinem hohen Niveau arbeiten.

Dieses Engagement zeigte, was man in Kooperation mit anderen Kulturvereinen erreichen kann. Vermehrte Eintritte in unseren Verein zeigen, dass ein solches Engagement geschätzt und unterstützt wird.