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Schwerin

MECKLENBURG-VORPOMMERN : FÖRDERVEREINE rücken enger zusammen

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von Dr. M. Jungrichter
erschienen am 06. Mai 2014

Mecklenburg-Vorpommern : Fördervereine im Land rücken enger zusammen

Treffen in Greifwald 003Nachdem sich die Fördervereine der Theater und Orchester unseres Landes am 18. November 2013 erstmals gemeinsam in Schwerin trafen - parallel zum ersten Treffen der Generalintendanten – und hier abstimmten, dass es zumindest ein zweites Treffen geben soll und im Ergebnis eine Erklärung besprochen wurde, die die Schweriner Theaterfreunden vorbereiteten, folgte am 8. Dezember 2013 ein zweites Treffen in Rostock.

Hier nahmen die Vertreter der zwei Fördervereine aus Rostock (Volkstheater und Philharmonische Gesellschaft), der Freunde der Boddenbühne Barth, Freundeskreis Neubrandenburger Philharmonie, Theaterverein Wismar, Verein Hebebühne Vorpommern sowie der Schweriner Theatergesellschaft teil.

Nachdem Herr Joachim Benclowitz vom Deutschen Bühnenverein, Sektion Nord, ein Impuls-Referat zur Theater- und Orchesterfinanzierung hielt, das einerseits den Verhandlungsstand und andererseits die spezifischen Probleme in Mecklenburg-Vorpommern darstellte, wurde über die Situation an den Theatern diskutiert. Ein erstes wesentliches Ergebnis dieses Treffens bestand darin, dass Einigkeit darüber herrschte, dieses Treffen zu einer ständigen „Einrichtung“ zu machen, wobei kein neuer Verein oder ein anders juristisches Konstrukt entstehen soll, sondern ein „loser Zusammenschluss“, ein Netzwerk der Fördervereine.

Die Fördervereine wollen trotz der unterschiedlichen Probleme ihrer jeweiligen Theater und Orchester künftig versuchen, gemeinsam gegenüber der Politik aufzutreten, um klarzumachen, dass Theaterpolitik das gesamte Land betrifft und dabei auch die Fördervereine einzubeziehen sind unter dem Hauptaspekt, die Theater -und Orchesterlandschaft zu erhalten bei Sicherung der künstlerischen Qualität.

Dass dies sehr schwierig wird, zeigte sich schon in der anschließenden Diskussion über das von den Schweriner Theaterfreunden vorgelegte Diskussionspapier. Während einige Teilnehmer dafür eintraten, eine gemeinsame Erklärung abgewogen und zeitlich nicht „gehetzt“ zu formulieren und sodann gezielt in der Politik, bei den Entscheidungsträgern, der Wirtschaft etc. zu platzieren, wollten andere schnell eine erste Erklärung auf den Weg bringen, damit diese in der Landtagssitzung vom 13. Dezember 2013 vorliegt. Auch die Adressaten einer solchen Erklärung sind viel diskutiert worden. Im Ergebnis ist eine gemeinsame Erklärung aller Fördervereine verabschiedet worden, die sodann an den Ministerpräsidenten, die zuständigen Ministerien (Kultus, Innen, Finanzen und Wirtschaft), die Fraktionen der im Landtag vertretenen demokratischen Parteien, den Kulturausschuss des Landtages sowie den regionalen Unternehmerverbänden der Kommunen und der Presse zugeleitet wurde.

Diese stellt denn auch den kleinsten gemeinsamen Nenner der mit so unterschiedlichen Interessen auftretenden Fördervereine dar und enthält im Kern die Forderung, dass die Politik die Fördervereine als Vertreter des breiten Publikums und somit auch der Wähler künftig mehr in Entscheidungsfindungsprozesse einbeziehen solle.

Das dritte Treffen fand nun kürzlich am 12. April in Greifswald statt. Die teilnehmenden Vereine, nicht alle im Lande waren angereist, stellten ernüchtert fest, dass die Erklärung zum vorangegangenen Treffen keine Resonanz bei den Politikern erkennen ließ. Nur die Ostseezeitung veröffentlichte dazu eine Kurzinformation. Sie verabredeten, sich gegenseitig in einem nächsten Treffen in Neustrelitz über die jeweiligen Mittel und Wege zu informieren, mit denen sie die Theater unterstützen und was die Vereinsmitglieder geboten bekommen. Des Weiteren will man in enger Abstimmung mit den Theatern und der Intendantenkonferenz sowie unter Zustimmung der Vorstände der Vereine eventuell eine neue Werbekampagne entwickeln, die das Theaterthema positiv, emotional ansprechend und frisch darstellt. Es muss gelingen, von der bisher fast nur fordernden Erwartungshaltung den Politikern gegenüber zu einem Miteinander zu kommen. Diesen Weg zeigte überzeugend auch der Gast des Treffens, Herr Baginski, von der Werbeagentur Werk 3 aus Rostock, als Erfolg versprechend auf.

Die Schweriner Theaterfreunde wünschen sich, dass die Zusammenarbeit der Fördervereine Bestand hat und trotz unterschiedlicher Interessen der einzelnen Häuser die Initiativen von Politik, Bevölkerung und Touristen wahrgenommen und Vorschläge in Entscheidungen einbezogen werden.

Dabei ist und bleibt es selbstverständlich, dass die Schweriner Theatergesellschaft die besondere Bedeutung des Schweriner Theaters und die „Leuchtturmfunktion“ stets hervorhebt und in solche Diskussionen einbringen wird.