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Dessau

Dessau soll Schauspiel und Ballett schließen

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von Dessau
erschienen am 22. Januar 2014

Wir erfahren eben bundesweit aus der Presse:

dessau-anhaltisches-theater-erbaut-1938-37189Das Anhaltische Theater Dessau soll ab 1. Januar 2016 kein eigenes Schauspiel und Ballett mehr haben. Wir zitieren die Mitteldeutsche Zeitung auf ihrer Website (22.01.2014) "unter Berufung auf Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD)".

„Angesichts der Bevölkerungsentwicklung halte es Dorgerloh für unausweichlich, dass Sparten geschlossen werden. "Das Ministerium und Dessaus Finanzdezernentin Sabrina Nußbeck hätten einen entsprechenden Vertrag ausgehandelt", der zur Unterschrift bereit liege. Orchester, Chor, Puppentheater und Theaterpädagogik sollen demnach erhalten bleiben. Schauspiel und Ballett müssten für Aufführungen eingekauft werden, dafür stehe aber Geld zur Verfügung, habe Dorgerloh der Zeitung gesagt.

Die Stadt Dessau könne sich, so Dorgerloh, Aufwendungen für Abfindungen der Künstler und Mitarbeiter des Theaters zu 50 Prozent vom Land erstatten lassen. Dies werde aus Mitteln des Strukturfonds beglichen. "Das Angebot gelte auch für Halle. Hier sollen alle Sparten erhalten bleiben, allerdings unter der Maßgabe personeller Kürzungen."

Der Dessauer Generalintendant André Bücker habe betont, dass niemand anderes als der Dessauer Stadtrat über den Abbau von Sparten entscheide.“

 

Hat man die Empfehlung des Kulturkonvents vergessen? Wir dürfen zitieren:

„Die Landesregierung Sachsen-Anhalt hat im Koalitionsvertrag die Aufgabe verankert, einen Kulturkonvent durchzuführen, um Empfehlungen zur künftigen Kulturentwicklung und Kulturförderung in Sachsen-Anhalt zu erarbeiten. Die Empfehlungen des Konvents sollen als Grundlage für die Erstellung eines Landeskulturkonzepts für den Zeitraum bis 2025 dienen.

Der KULTURKONVENT EMPFIEHLT, dass Land und Kommunen sich aus ihrem Verfassungsauftrag heraus und trotz der haushaltspolitischen Herausforderungen zu ihrer besonderen Verantwortung für die einzigartige und reiche Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalt bekennen.

Es wird empfohlen, Kunst und Kultur als wesentliches Landesmerkmal zu entwickeln und den Kulturetat auskömmlich und verlässlich zu finanzieren. Der Kulturkonvent empfiehlt dem Land, den Kulturetat ab 2014 eckwerterhöhend mit mindestens 100Mio. Euro und einem Dynamisierungsfaktor in Höhe des Inflationsausgleichs auszustatten.“