MUTHEAaktuell - Ausgabe 70

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Ausgabe 70 - Dezember 2019

 
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liebe Theater- und Konzertfreunde, liebe Mitglieder von MUTHEA!


Weihnachten steht vor der Tür und dazu liefern wir die neueste Ausgabe von MUTHEAaktuell. Als Schwerpunkt widmen wir uns in dieser Ausgabe dem Tanztheater. Lesen Sie, was die MUTHEA-Vorsitzende Katrin Lorbeer sowie unser Vorstandsmitglied Renate Winkler aus Görlitz dazu zu sagen haben. Wir würden uns freuen, wenn Sie dies auch als Anregung nehmen, zum Tanztheater in ihren Gesellschaften zu berichten. Bekanntlich ist Tanztheater eine wichtige Sparte unserer Theater, die viel - sehr oft auch junges Publikum anzieht.


Unser Vorstand hat sich Anfang November in Göttingen getroffen. Ein wichtiges Thema war die Vorbereitung zum Jahrestreffen in Rostock vom 8. bis 10. Mai 2020. Hierzu kommen nähere Informationen in der Ausgabe im Januar 2020. Ferner berichtete Katrin Lorbeer von den Aktivitäten bei DAKU, insbesondere vom DAKU-Workshop in Lüneburg. Lesen Sie selbst. Und unser Vorstandsmitglied Helmut Nehrbass hat zum 25-jährigen Jubiläum in Marburg hereingeschaut und gratuliert.


Unser besonderer Dank gilt allen Mitgliedsgesellschaften, die uns Neuigkeiten aus ihren Vereinen zugeschickt haben. Diesmal kommen die Beiträge aus Gelsenkirchen, Marburg, Hamburg, Karlsruhe, Gera, Wiesbaden und Mannheim.


Der MUTHEA-Vorstand und das Redaktionsteam von MUTHEAaktuell - wir alle wünschen Ihnen eine friedliche Adventszeit, fröhliche Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr. Und was wünschen wir uns von Ihnen? Ganz viele Beiträge für MUTHEAaktuell …


Mit herzlichen Grüßen


Ihr Redaktionsteam
Christina Limbourg
Jens Wortmann

 
 
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Editorial

Zwischen Tanz und Tanztheater

Katrin Lorbeer

katrin lorbeer

Die künstlerische Vielseitigkeit deutscher Ballettkompagnien ist einzigartig: Pflegen auf der einen Seite homogene Ensembles die klassischen Choreographien von „Giselle“ und „Schwanensee“, werden andernorts alte Balletthierarchien aufgegeben und die künstlerische Individualität einer jeden einzelnen Tänzerin und eines jeden einzelnen Tänzers in den Mittelpunkt gestellt. Und manchmal passiert all das innerhalb einer einzigen Kompagnie! Mir scheint: Keine andere künstlerische Gattung ist so sehr der Tradition verhaftet und gleichzeitig so anarchisch und körperlich-existenziell. Kein Wunder, dass der Funke unmittelbar auf das Publikum überspringt: Wer einmal eine Ballettpremiere erlebt und das Toben im Zuschauerraum gehört hat, weiß was Begeisterung ist. Gerade das Ballett kann junge Menschen zu Theaterfans machen – hierin liegt für uns Fördervereine ein großes Potential. Denn die Tänzerinnen und Tänzer sind selbst meist sehr jung und ihr hartes Training beeindruckt auch alle diejenigen, die sonst mit „komplizierter Kunst“ nichts am Hut haben.

Aber wir Fördervereine tragen auch eine besondere Verantwortung für unsere Ensembles. Machen wir uns bewusst: Die Tänzerinnen und Tänzer kommen aus der ganzen Welt, leben hier fern ihrer Heimat und kämpfen mit bürokratischen Hindernissen. Sie sind von allen Ensemblemitgliedern am schlechtesten bezahlt, ihre Karriere ist mit 35, 40 Jahren bereits beendet. Und sie zahlen mit Verletzungen, Schmerzen und einem frühen Verschleiß ihres Körpers einen bitteren Preis für die schöne Kunst, die sie uns bieten. Hier sind unsere kreativen Ideen und auch politisches Engagement gefragt: So sollte z.B. – wie bei jedem anderen Leistungssport auch – die Physiotherapie, die Verletzungen vermeiden hilft, keine Privatangelegenheit sein, sondern in den Theatern fest verankert und auch budgetiert werden.

Einige dieser Ideen finden Sie in unserem Schwerpunkt-Artikel zu diesem Thema von Renate Winkler aus Görlitz.

Auch der Wechsel nach einer Tanzkarriere in einen anschließenden Beruf bedarf einer besseren Regelung.

Und allein schon ein Bericht in Ihrer Mitgliederzeitung über die ebenso harte wie faszinierende Welt hinter den Kulissen hilft, den Tänzerinnen und Tänzern die öffentliche Wertschätzung zu verschaffen, die sie sich jeden Tag mit Schweiß erarbeiten. Ich bin sicher, Ihnen fällt nach der Lektüre der Texte auf der MUTHEA-Seite etwas ein, was Sie zur Unterstützung Ihrer Tanzensembles tun können. Berichten Sie uns darüber – ich freue mich auf Ihre Beiträge!


Ihre Katrin Lorbeer


Schwerpunktthema

Vom Umgang mit der Tanzcompany

Renate Winkler

tanzcompany goerlitz

Die Tanzcompany des Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz-Zittau feierte in dieser Spielzeit 20jähriges Bestehen. Nach der Jubiläums-Gala im Oktober gab es lobende Worte und eine Rückbesinnung auf großartige Produktionen, die die Zuschauer an vielseitige, nachdenkliche, fröhliche - aber immer von einer eigenständigen Ästhetik geprägte - Tanzabende erinnerten.
Anlässlich der Feierlichkeiten überreichte der Görlitzer Theater- und Musikverein eine Einladung zu einem Arbeitsfrühstück in einem Hotel der Stadt. Das ist nichts Neues und Besonderes. Als mir die künstlerischen Leiter Dan Pelleg und Marko E. Weigert jedoch von der großen Freude erzählten, die diese Einladung im Tanzensemble auslöste, wurde es Zeit, über die einzelnen Menschen nachzudenken.

Es sind junge Tänzerinnen und Tänzer, die in ihren Heimatländern einen großen Teil ihres bisherigen Lebens dem Tanzen gewidmet haben. Sie kommen aus der ganzen Welt mit großen Hoffnungen nach Deutschland und knüpfen hohe Erwartungen an ihre erste Festanstellung. Sie nehmen Entbehrungen auf sich, scheuen keinerlei Herausforderungen und sind beglückt über jede Anerkennung. Das Gehalt ermöglicht ihnen meist nur ein sparsames Leben. Ihre Lebensfreude und ihr Elan bei der Arbeit jedoch, machen sie zu zufriedenen Menschen.

Wir Theaterfreunde sollten uns aber nicht nur freuen, dass Tanzsparten trotz Sparzwängen erhalten geblieben sind. Wir können mehr dafür tun, dass diese hoch motivierten, jungen Künstler sich bei uns wohl fühlen und Geborgenheit spüren.

Wir freuen uns darauf, dass auch andere Fördergesellschaften ihre vielfältigen Möglichkeiten des Unterstützens mit uns allen teilen. Wir in Görlitz werden die Tanzcompany zu Weihnachten mit Gutscheinen für Physiotherapie beschenken. Wie wäre eine Einladung zu einem typisch deutschen Weihnachtsessen (übrigens eine oft gestellte Frage!) oder eine persönliche Hilfe beim Deutsch-lernen?

In unserem Land gibt es 63 Tanzkompanien, die überwiegend in Stadt- und Staatstheatern arbeiten. Dazu kommen die Staatsballette in Berlin, München, Karlsruhe, Augsburg und Gera/Altenburg. Fast 1400 Tänzer*Innen sind fest angestellt. Allein in Mitteldeutschland existieren 15 Kompanien, die mit Soloprogrammen auf sich aufmerksam machen und Opern- und Musical-Produktionen begleiten.

Welche Wege die einzelnen Tanzformationen auch gehen: das klassische Repertoire pflegen, den Ausdruckstanz oder das Handlungsballett in den Vordergrund stellen, sie wollen uns, das Publikum erreichen und begeistern. Im östlichsten Theater Deutschlands gelang es sehr erfolgreich, zeitgenössische Tanzstile zu etablieren und die Aufführungen der Tanzcompany zu Publikumsrennern zu machen.

Betrachten Sie die Sparte Tanz an unseren Theatern nicht nur als künstlerische Bereicherung, sondern wenden Sie sich den einzelnen Menschen mit ihren Wünschen, Sehnsüchten und Hoffnungen zu. Wir sind gespannt darauf, wie Sie mit dieser Herausforderung umgehen.

Meldungen der MUTHEA

MUTHEA gratuliert in Marburg

Helmut Nehrbass

marburg landestheaterZur Feier seines 25-jährigen Bestehens hatte der Freundeskreis des Hessischen Lansdestheaters nach Marburg eingeladen. MIt Stolz und Genugtuung konnte dessen langjähriger Vorsitzender Jürgen Bandte auf das großartige Engagement für diese mittelhessische Bühne zurückblicken. 



 

MUTHEA beim DAKU-Workshop in Lüneburg

Katrin Lorbeer

workshop lueneburgDer Dachverband DAKU lud am 2. September zu einer ersten Regionalveranstaltung für Kulturfördervereine. Gastgeber war das Museum Lüneburg: Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Fördervereinen verschiedenster Kultursparten kamen und widmeten sich einen Tag lang Vorträgen und Diskussionsrunden: Es ging um die vielfältigen Möglichkeiten von Kulturfördervereinen, „ihre“ Kulturinstitution erfolgreich zu unterstützen.


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NACHRICHTEN AUS UNSEREN MITGLIEDSGESELLSCHAFTEN

Gelsenkirchen

Das gibt es neu in Gelsenkirchen

Rudolf Rezori
Neues Ballett, neue Sparte, neues Stipendium - tatsächlich gibt es viel vom Musiktheater im Revier und seinem Förderverein zu berichten.

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Marburg

Freundeskreis Hessisches Landestheater Marburg feiert 25. Geburtstag

Jürgen Bandte
In Marburg wurde gewettet und gefeiert. Jürgen Bandte blickt auf die Ereignisse zurück.

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Hamburg

Gut unterwegs

Thomas Magold
Die „Freunde des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg“ haben die schwierige Zeit während der Theatersanierung gut überstanden und blicken optimistisch in die Zukunft.

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Karlsruhe

Mitgliederversammlung in Karlsruhe

Bernd Krüger
In der Mitgliederversammlung der Theaterfreunde Karlsruhe wird auf die Höhepunkte des Jahres zurückgeblickt.

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Gera

Gesellschaft und Theater gehen Hand in Hand

Karl-Heinz Walther
Ein äußerst erfolgreiches Jahr geht für das Theater Altenburg-Gera und die Gesellschaft der Theater- und Konzertfreunde Gera e. V. zu Ende. Theater und Fördergesellschaft kooperieren eng, der Verein blickt stolz zurück.

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Wiesbaden

Bühnenlichtrampe zum 125. Geburtstag

Helmut Nehrbass
Die Wiesbadener Theaterfreunde zeigen sich spendabel zum 125. Geburtstag des Staatstheaters

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Mannheim

Sani-Soli

Prof. A. Weizel
Mannheim: „Sani-Soli“ – so nennen die Freunde und Förderer des Nationaltheaters ihren Beitrag zur Sanierung des Theaters

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