Die Staatstheaterfreunde in Braunschweig sorgten mit ihren finanziellen Mitteln für die Anschaffung einer Dirgentenkamera-Anlage.
Im November 2024 konnten wir endlich das Projekt zur großen Jubiläumsspende in Augenschein nehmen. Zum 50-jährigen Bestehen im Jahr 2022 förderten die StaatstheaterFreunde Braunschweig e.V. das Staatstheater Braunschweig mit einer Spende von € 50.000,00. Mit der Jubiläumsspende eröffnete sich für das Staatstheater Braunschweig die Möglichkeit, eine Dirigentenkameraanlage zu erwerben. Während der Einbauphase erliegt die Technik auf der Bühne und es könnten keine Aufführungen stattfinden. Es hieß damit warten auf die Spielzeitpause. Wenn sich während der Wartezeit die Lieferung über die Spielzeitpause hinweg verzögert, war allseits etwas Geduld gefordert. Auf den Einsatz der Anlage mit den umfangreichen technischen Möglichkeiten freuten sich die Mitarbeitenden des Theaters schon sehr.
Die Anlage ermöglicht eine Übertragung ohne jegliche Zeitverzögerung. Was genau wird übertragen? Im Orchestergraben ist eine von fünf Kameras installiert, die den Dirigenten aufnimmt. Der Dirigent gibt die Sätze im Orchester an. Das Bild wird auf einen Bildschirm im Zuschauerraum übertragen und ist damit für die Sänger und Sängerinnen auf der Bühne zu sehen. Sofern Mitwirkende auf der Bühne keinen beziehungsweise keinen guten Blick auf den Dirigenten haben, können sie durch den Kameraeinsatz ihren Einsatz optimal erkennen. In früheren Zeiten war bei Bedarf ein sogenannter Sub-Dirigent im Einsatz, der diese schwierigen Einsätze mit Handzeichen „vermittelte“.
Eine weitere Verbesserung verschafft die neue Dirigentenkameraanlage dadurch, dass das Bild des Dirigenten in den Chor-Saal übertragen werden kann. Sofern der Chor bei einigen Aufführungen nicht auf der Bühne steht und aus dem Hintergrund singt, brauchen die Chor-Sänger und -Sängerinnen nun nicht am Rand der Bühne auf ihren Einsatz warten, sondern können das Geschehen auf der Bühne aus dem Chorsaal verfolgen und von dort den optimalen Zeitpunkt sehen und mit dem Gesang einsetzen.
Die Dirigentenkameraanlage ermöglicht eine verlust- und qualitätsfreie Bildübertragung durch eine sogenannte Matrixverschaltung. Dieser Vorteil wird auch vom Tanz sehr geschätzt. Durch die fünf installierten Kameras kann die Übertragung aus dem Orchestergraben neben dem Chor-Saal auch auf weitere Plätze geschaltet werden, wie den des Inspizienten.
Vor der Aufführung „Dialogues des Carmélites“ weihten der Schatzmeister Dr. Jörg Höppner (m), zusammen mit der stellvertretenden Generalintendantin Ellen Brüwer (re) die Dirigentenkameraanlage auf der Bühne des Großen Hauses ein. Die technischen Details erläuterte der Leiter der Tontechnik Thomas Bohnsack engagiert und anschaulich.