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Ein Zusammenspiel von Theatern und Randale ist kaum vorstellbar, das passt nicht zum seriösen Anspruch dieser Kulturinstitute. Wenn kommunale Sparwut jedoch in Ehren ergraute alte Theaterhasen im Solidaritätstrikot zur öffentlchen Demo auf die Straße treibt, dann geschieht das weit entfernt von solcherlei Zurückhaltung . Abordnungen von fast 60 Ensembles aus Deutschlands Theatern waren zum Welttheatertag am 27.März 2010 nach Wuppertal gekommen, die sich an sechs sehr unterschiedlichen Spielorten mit ihrer Kunst präsentierten und damit ihre Solidarität mit den Wuppertaler Kollegen bekundeten; auch Braunschweig gehörte dazu. Das Schauspielhaus - wiewohl,unter Denkmalschutz stehend - ist bis auf eine klei-ne Spielstätte im Foyer bereits zugemauert und aufgegeben.

Das Schauspielensemble soll kurzfristig gänzlich abgeschafft werden. Zu dieser Entscheidung hat der Regierungspräsident dem Oberbürgermeister gratuliert! (Fairerweise muss eingeräumt werden, dass Oper und Konzert und natürlich auch das Pina-Bausch-Tanztheater von diesen Kürzungen nicht betroffen sein sollen.) Die Wuppertaler Theaterfreunde demonstrierten friedlich zusammen mit ihren Gästen aus der ganzen Bundesrepublik in einer 3.000 Meter langen Menschenkette zwischen Opernhaus und Schauspielhaus.Und in vielen Gesprächen wurde deutlich dass hier nicht nur gegen die Abwicklung des Schauspiels in Wuppertal protestiert werden sollte - In vielen anderen Theaterstädten unserer weltweit vielgerühmten Deutschen Theaterlandschaft sind deren Theater ebenfalls von Auszehrung bedroht und nur noch mit Haustarifverträgen und Lohnverzicht überlebensfähig. Und es besteht die Gefahr, dass „in Zeiten der Krise“ Wuppertal Schule machen könnte. Wuppertal ist ein öffentlich gewordenes Fanal gegen diese Tendenz, das hoffentlich noch nicht zu spät kommt.