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Marburg

Theaterzelt in Marburg?

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von Jürgen Bandte
erschienen am 28. Juni 2012

erwin-piscator-hausIn Marburg wird die Stadthalle umgebaut. Die Stadthalle ist eine zentrale Spielstätte für das Hessische Landestheater Marburg. Aus diesem Grund meldet sich der "Freundeskreis Hessisches Landestheater" mit einem Offenen Brief an Rat und Verwaltung der Stadt:

 

Der Förderverein des Hessischen Landestheater Marburg begrüßt den Umbau der Stadthalle, dem heutigen „Erwin-Piscator-Haus", vielleicht nach dem Umbau nur noch „Piscator-Haus", weil griffiger klingt. Die Stadthalle entwickelt sich damit zum zentralen Theaterhaus im Herzen von Marburg.

 

Der Freundeskreis hat die neue Konzeption bereits im November 2011 zusammen mit Baudirektor Rausch, Architekt Hess und Dr. Richard Laufner und Intendanten Matthias Faltz im Theater öffentlich vorgestellt. Damals blieben zwei Fragen offen, die einer dringenden Klärung bedurften:

 

1. Was passiert mit dem Theatersaal in Bezug auf seine schlechte Akustik und veraltete Technik?

2. Wo bleibt das Hessische Landestheater Marburg mit seinen großen Produktionen während der Umbauphase?

 

Darüber sollte intensiv ab November 2011 nachgedacht werden.

 

In der Jahreshauptversammlung des Fördervereins am 18.06.2012 teilte Intendant Matthias Faltz mit, dass es noch keine endgültigen Antworten gäbe.

 

Der Förderverein hat deshalb beschlossen, die Stadt Marburg aufzufordern,

 

1. den Theatersaal im Piscator-Haus im Rahmen des Umbaus technisch zu sanieren,

 

2. dem Hessischen Landestheater Marburg durch ein Theaterzelt während der Umbauphase eine Spielstätte im Herzen von Marburg zu ermöglichen.

 

Eine erste Reaktion kam überraschend und prompt. Denn in der Vorstellung des Umbaukonzeptes im Rahmen des Stadtforums am 20. Juni 2012 sagte OB Vaupel die Perfektionierung des Theatersaales öffentlich zu, Architekt Hess sprach von neuer akustischer Verkleidung, neuer Lichttechnik und Bestuhlung. Die Oberhessische Presse berichtete über beide Veranstaltungen (OP 19.06 und 21.06.2012).

 

Die Forderung des Freundeskreises an die politisch Verantwortlichen bleibt bestehen, nämlich für die technische Sanierung des Theatersaales, insbes. bezüglich Akustik und Lichtanlage sowie für das Theaterzelt zu sorgen und wird mit diesem offenen Brief mit Nachdruck gefordert.

 

Die Zeit eilt. Das Hessische Landestheater Marburg plant schon für die Spielzeit 2013/2014. Der älteste und größte Kulturbetrieb in der Stadt Marburg mit 65 Arbeitsplätzen, der über Marburg hinaus ein großes Ansehen genießt, muss auch in der Umbauphase inmitten von Marburg vertreten sein. Produktionen wie zuletzt „Emil und die Detektive" mit 14000 Zuschauern von 6 bis 99 Jahren oder die „Buddenbrooks" mit Thomas Held in ausverkaufter Stadthalle oder in der neuen Spielzeit die „Dreigroschenoper" müssen auch in der Umbauphase möglich sein. Im Theater am Schwanhof lässt sich solches Theater nicht realisieren. Es bedeutet den Niedergang des Theaters in Marburg, wenn es für zwei Jahre nur auf seine am Rande der Stadt liegenden beiden kleinen Theatersäle beschränkt bliebe.

 

Der Freundeskreis Hessisches Landestheater Marburg fordert also die technische Sanierung des Theatersaales und ein Theaterzelt im Zentrum der neuen Stadtgesellschaft, auf jeden Fall eine interessante Spielstätte während der Umbauphase.